Beiträge von Golphi

    Zwischen Werbung, Versprechen, Wahrnehmung und Realität liegen manchmal Welten. Um halbwegs einen Durchblick zu bekommen, habe ich vor einiger Zeit begonnen, Buch zu führen über Verbrauch und Fahrpraxis. Vorab: als älterer Verkehrsteilnehmer fahre ich nicht „dynamisch“, sondern regelkonform.


    Hier eine Kurzfassung:


    Gesamt: 6.500 km

    davon

    Autobahn: 3.600 km

    Stadt/Land: 2.900 km


    Benzin: 366,85 Liter = 619,49 €


    Strom: 532,91 kWh = 197,65 €


    Der durchschnittliche Spritverbrauch auf der Autobahn im Sommer (2 x Langstrecke 1.300 km, bergig) liegt zwischen 8,24 l/100 km und 8,67 l/100 km bei Tempo 100 -120 km/h.

    Sobald man das Tempo erhöht auf 130 – 160 km/h, erhöht sich der Spritverbrauch auf 13 -14 l/100 km.


    Der durchschnittliche Stromverbrauch liegt bei 28,05 kWh/100 km, berücksichtigt man die reinen „Stromkilometer“, also keine Kombinationen mit Sprit. Im Stadtverkehr mit vielen Ampeln ist dieser Wert nicht zu erreichen. Hier pendelt sich im Sommer ein Verbrauch von 30 kWh/100 km bis 38 kWh/100 km ein. Im /Herbst/Winter wurden 43 kWh/100 km bis 48 kWh/100 km aufgerufen.


    Deutlich bessere Werte gibt es auf der Landstraße im Flachland mit wenig Ampeln. Hier wurden auf Strecken von 27 km bis 55 km 21 kWh/100 km bis 24 kWh/100 km erreicht.


    Die oben genannten Werte werden natürlich nicht im Display angezeigt. Neben den „berühmten“ 19,9 l/100 km kommt schon mal die Anzeige von 61,1 kWh/100 km ins Sichtfeld. Über die Löschung von Daten nach einem Tankstopp wurde schon berichtet.


    Kritisch finde ich die Tankanzeige. Hier sollte man die angezeigten km ignorieren und besser auf die Balken achten. Ich kam in eine Situation, bei der ich auf den „letzten“ Balken tanken war; es hätten danach ca. 2-3 Liter vorhanden sein müssen. Getankt habe ich 42,39 Liter und es war nicht bis oben voll.


    Fazit: Mein Ziel, trotz Bauform SUV und PHEV ein sparsameres Fahrzeug angeschafft zu haben, wurde nicht wirklich erreicht. Die Lage wird sich etwas bessern, wenn die PV-Anlage arbeitet und der Strom nur noch 11 bis 14 Cent kostet.


    PS: an das 95 km/h-Loch gewöhne ich mich nie! Immer wieder eine Überraschung….

    Meine Sorge ist, dass der Lynk nicht jede WB akzeptiert. Das wäre ein teurer Spaß. Eine Ursache für Störungen lässt sich bei Steckdosen leicht finden und auch beheben.

    Da der Lynk & CO 01 es noch nicht zum perpetuum mobile geschafft hat, benötigt auch das Rekuperieren Energie. Die erzeugte Energie, zum Beispiel durch Bremsen, kann maximal zu 70 % genutzt werden. Mindestens 30 % verpuffen.


    Da man nicht nur an einer Ampel oder Kreuzung bremst, sondern auch sonst vom Gas geht bzw. das Segeln ausbleibt, wird die zurückgelegte Fahrstecke mit der gleichen Mange Kraftstoff kürzer. Man muss also für eine weitere Strecke Kraftstoff hinzufügen.


    Die zusätzliche Menge an Kraftstoff ist bei den unterschiedlichsten Anbietern mehr oder minder groß. Bei dem Lynk & CO 01 trifft das Wort minder nicht zu.

    Gesundes neues Jahr!


    zu 2. Wenn man in den Power-Modus schaltet und die Batterie auf "für später schonen" stellt, wird kein Strom verbraucht, sondern nur noch geladen - beim Bremsen und Segeln. (Nicht auf "B" schalten!)


    Ein Akku-Sparen im Hybrid-Modus ist nicht möglich.


    zu 3. Die Reichweitenanzeige nehme ich schon lange nicht mehr ernst. Die Berechnungen sind so willkürlich und ungenau, wie ich sie bei keinem anderen Fahrzeug erlebt habe. Sei es Strom oder Benzin.


    zu 1. Wenn man auf Rekuperieren stellt, entsteht zwischen 30 % und 50 % Mehrbedarf an Benzin. Das ist das einzig Normale am Verbrauch des Lynk. Ansonsten ist der Wagen sehr ineffizient, die angekündigten Verbrauchswerte werden deutlich überschritten. Nicht nur das übliche Maß aller Hersteller an Überschreitungen, sondern deutlich mehr. Wenn die Batterie leer ist, schalte auf Power und auf Schonen. Dann fährst Du wie wie normaler Brenner und es liegt an Dir, Sprit zu sparen.


    Wichtig: Alle Motoreinstellungen sind nach einem Stopp (z. B. Tanken) weg! Du musst neu einstellen.


    Ich habe die letzten 6.500 km exakt Buch geführt über Verbrauch, Fahrweise und Streckenprofil (AB, Landstraße, Stadt). Ich werde die Zusammenfassung in Kürze in einem Thread zur Diskussion stellen. Ein paar Zahlen sind echt überraschend.

    Zum Thema update ist auch auf der Colab-Seite einiges zu lesen, insbesondere der italienische Beitrag deckt sich mit den hiesigen Artikeln:


    Manually Software update
    Hello, Is it possible to check for software updates manually? There is a functionality within the preferences, but if I try do to so. There is a message…
    colab.lynkco.com

    Ich kann das Auto-Abo-Model von Lynk&Co nicht empfehlen.

    Ich kann den Kauf eines Wagens bei Lynk & Co nicht empfehlen, weder privat noch geschäftlich. Zusätzlich zum oben Genannten fehlen Eigenschaften, die Bestandteil der Werbeaussagen waren und noch immer sind. Das fängt beim Verbrauch an und hört bei dem Fahrtenbuch nicht auf. Die App ist kein Bestandteil eines Kaufvertrages, dafür eine Peinlichkeit sondergleichen.


    Reden wir über die Verantwortlichkeit: Die liegt beim CEO, der laut "Horizont" vom 29. November 2021 anderen Autoherstellern "mangelnde echte Innovationskraft" unterstellte. Er habe, so die Zeitschrift weiter, "seine Idee für die Mobilität der Zukunft auf die Straße" gebracht. Auf die Straße vielleicht, aber nicht ins Auto. Und schon gar nicht in das Unternehmen Lynk & Co. Die Damen und Herren an der Hotline müssen es ausbaden.